Ich erinnere mich noch gut an einen Koffer mit Lego-Steinen, den mir meine Eltern als Kind schenkten. Es gab sechs verschiedene Farben und außerdem kleine Teile wie Türen, Fenster und Autos. Und es gab einige Bodenplatten, auf denen ich Häuser baute, Fußballteams kreiierte und 100 verschiedene Formen erfand, die nur in meiner Welt und in der von Lego existierten. Deshalb dachte ich, als ich meinen Malaysia-Urlaub vorbereitete und sah, dass es einen Lego-Freizeitpark gibt, dass ich da unbedingt hin muss.
Legoland
Vielleicht waren Sie schon einmal im original Legoland in Billund oder im deutschen Ableger in Bayern. Das malaysische verspricht Ihnen jedenfalls ein...Weiterlesen
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Das erste Legoland Asiens
Anscheinend ist Legoland ein wichtiges Reiseziel in Malaysia. Seit der Eröffnung 2012 kommen jährlich ca. zwei Millionen Besucher. Es ist Teil des weltweiten Lego-Freizeitparknetzes, das in Billund (Dänemark) gegründet wurde und in Deutschland, England, Kalifornien, Florida und Dubai vertreten ist. Der Park in Malaysia ist der erste in Asien und liegt in Johor, im Süden des Landes, näher an Singapur als an Kuala Lumpur. Leider kann man mit einem in Singapur gemieteten Auto nicht nach Malaysia einreisen, also buchte ich eine organisierte Tour. Nach zwei Stunden Fahrt sah man inmitten einer grünen Hügellandschaft und umgeben von Golfplätzen das Legoland in lebhaften Farben. Ich konnte mich eines melancholischen Lächelns nicht erwehren, als ich mich an den Moment erinnerte, in dem mein Vater mir den Koffer voller Legosteine geschenkt hatte.
Asiatische Wahrzeichen aus Legosteinen
Nach dem Betreten des Parks fällt der Blick zuerst auf das Miniland. Ich fühlte mich nach Kuala Lumpur zurückversetzt, als ich auf Augenhöhe die Spitze der Petronas Towers sah, mit Legosteinen nachgebaut. Ich bekam Lust, Sean Connery und Catherine Zeta-Jones zu imitieren, wie sie in der Schlussszene von „Verlockende Falle“ an der Verbindungsbrücke zwischen den beiden Türmen hängen. Das Geniale am Miniland ist aber, dass man sich nicht nur in Malaysia wiederfindet, sondern in nur zwei Schritten die Tempel von Angkor Wat, das Finanzzentrum von Singapur oder die verbotene Stadt von Peking vor sich hat. Die Wahrzeichen Asiens - hier sind sie alle, aus Legosteinen nachgebaut, zu finden. Nachdem man das alles gesehen hat, hat man das dringende Bedürfnis, selbst kreativ zu werden und etwas mit seinen eigenen Händen zu bauen. Genau dafür gibt es das Build&Test-Gelände und das Legostudio. Ich hatte aber leider inzwischen alle Geschicklichkeit, die ich als Kind besessen hatte, verloren und stellte mich mit den kleinen Teilen reichlich ungeschickt an. Gott sei Dank trat die asiatische Freundlichkeit wieder in Erscheinung und man half mir, mein Elektroauto fertig zu bauen und auf der Rennstrecke auszutesten.
Eine Welt für Kinder
Die Tour, die ich gewählt hatte, beinhaltete auch eine Übernachtung im Freizeitpark, dem Legoland Malaysia Resort. Am nächsten Tag besuchte ich den Wasserpark. Hier taucht man nun buchstäblich in die Legowelt ein. Ich stellte mich in eine Schlange für eine Rutsche, fühlte mich zwischen den Kindern aber ein bisschen deplatziert, und beschloss, zum Freizeitpark zurückzukehren. Dort stieg ich auf den 60 Meter hohen Aussichtsturm und konnte das gesamte Legoland von oben überblicken. Legoland ist eine Welt für Kinder, die lachend von einem Ort zum anderen rennen. Oder weinend, weil sie noch nicht auf die große Achterbahn dürfen. Die Eltern hinterher oder mittendrin beim Räuber-und-Gendarm-Spielen in der Rescue-Academy. Die Schreie derer, die von einem Vulkan herunterfallen und am Ende durchnässt auf der Dinosaurierinsel ankommen, zweifellos eine der spannendsten Attraktionen des Freizeitparks. Natürlich trat ich vor der Abreise noch schnell in den größten aller Souvenirläden ein, und ratet mal, was ich meinem Sohn mitgebracht habe: Richtig, einen Koffer voller Legos!