Malaysia ist der Ort, wo der südostasiatische Kontinent in die malaiische Inselwelt übergeht, zu der Borneo, Java, Sumatra, die Philipinen und viele andere bekannte Inseln gehören.
Deshalb diente die malaysische Halbinsel mit der Straße von Malakka schon vor mehreren tausend Jahren als Tor in den pazifischen Raum für z.B. für die Inder und als Tor zur westlichen Welt für die Chinesen. Diese geografisch strategische Position, machte das Land zu einem interessanten Ort für internationale Handelsaktivitäten, die so eine große kulturelle und ethnische Mischung der Bevölkerung zur Folge hatten.
Glücklicherweise kann man noch viele Spuren der verschiedenen Epochen der Geschichte Malaysias finden. Die heutige malaysische Völkervielfalt hat ihren Ursprung vor ca. 5.000 Jahren, als die Senoi von Norden her einwanderten, etwas später gefolgt von den Proto-Malaien von indonesischen Inseln, die sich mit den Ureinwohnern mischten und zusammen mit ihnen als „Orang Asli“ bezeichnet werden, die heute noch in abgelegenen Wäldern leben, abseits von materiellen Komfort und geführt von ihrer spirituellen Kultur. Mit dieser beginnenden Völkervielfalt mischten sich ab 100 v. Chr. Inder und Chinesen, die zu dem Zeitpunkt anfingen, Handelsbeziehungen zu dieser Region zu pflegen und führten den Hinduismus und Buddhismus im Land ein.
Die Geschichte des heutigen Staates Malaysia beginnt im Jahr 1401, als ein hinduistischer Prinz das Potential Malakkas erkennt, und das kleine Fischerdorf unter chinesischem Schutz zum Zentrum seines neuen Königreichs macht. In nur wenigen Jahrzehnten wuchs die Stadt zu einer Hafenstadt mit internationaler Bedeutung und mit der Konvertierung des Königs zum Islam wurde sie zur Hauptstadt des Sultanats von Malakka.
Malakka wurde somit zu einem Schmelztiegel der Kulturen und Religionen, der mit der Ankunft der Europäer ind der Region neue Zutaten bekam. Ab dem 16. Jhdt wechselten die Kolonialmächte der Stand angefangen von Portugiesen über die Holländer bis zu den Engländern im 18. Jhdt, alle auf der Suche nach der Kontrolle über die wichtige Wasserstraße und den Gewürzmarkt, der den unstillbaren Appetit Europas nach fernöstlichen Gewürzen bediente.
Die Halbinsel Penang mit der Hauptstadt Georgetown ist in anderes Kleinod der kolonialen Geschichte Malaysias. Die stark von chinesischen Einwanderern geprägte Stadt wurde 1786 von den Briten als Basis für Ihre Indien-China Route übernommen. Es begann ein kontinuierlicher Streit zwischen den Holländern und Briten um die Hegemonie in der Region, der 1824 mit der Unterzeichnung des Britisch-Niederländischen Vertrags von 1824 beendet wurde: Die malaysische Halbinsel wurde unter britische Kontrolle gestellt, mit den wichtigsten Ansiedlungen Penang, Malakka und Singapur – die Straits Settlements. Das heutige Indonesien bekamen die Niederländer und Borneo überließen die Briten dem Abenteurer James Brooke, der es dort zum „weißen Radscha“ machte.
Während des 2. Weltkriegs übernahmen die Japaner 4 Jahre lang die Macht in Malaysia, was die Rolle der Briten in Südostasien stark schwächte und den Nationalisten mit ihren Unabhängigkeitsbestrebungen Zulauf brachte. Noch unter britischer Kolonialherrschaft wurde nach dem Krieg die Föderation Malaya gegründet, die 1957 als unabhängiger Staat innerhalb des Commonwealth proklamiert wurde. 1963 wurde der Staat um Singapur, Sarawak und Britisch-Nordborneo erweitert und nannte sich jetzt Malaysia. Der Konflikt zwischen den chinesisch-stämmigen Einwohnern und der malaiischen Bevölkerungsgruppe bestimmte die Politik der Nachkriegsjahre und führte ab 1948 zu Unruhen und bürgerkriegsartigen Auseinandersetzungen zwischen der chinesisch dominierten Kommunistischen Partei und Regierungstruppen. Derselbe Konflikt führte im Jahr 1965 zum Ausschluss Singapurs aus der Föderation. Der ethnische Konflikt war letzten endlich ein sozialer, da chinesische und ausländische Firmen 97% des Unternehmensvermögen im Land besaßen aber politisch eher benachteiligt waren und 1969 gab es verstärkte blutige Unruhen, die zu einer neuen Wirtschaftspolitik führten, mit dem Ziel die Armut generell zu beseitigen und die wirtschaftlich und sozial unterlegene malaiische Bevölkerungsgruppe zu stärken. Seit 1970 regiert die Barisan Nasional Koalition und führt diese auch „Bumiputra“ Politik genannten Maßnahmen weiter. Seit den 80-er Jahren hat es das Land geschafft, sich von einem wirtschaftlichen Entwicklungsland zu einem Schwellenland zu entwickeln, mit großen Investitionen in Infrastrukturen und emblematischen Projekten wie der MSC, eine Sonderwirtschaftszone in Kuala Lumpur für Informationstechnologie, der Kuala Lumpur International Airport, das Wasserkraftprojekt Bakunn oder die Petronas Towers.
Wie auch andere asiatische Länder wurde Malaysia von der Asienkrise 1997 erschüttert, hat diese aber schnell überwunden und auch die Weltfinanzkrise überwand Malaysia ohne größere Probleme und kann seit 2010 ein Wirtschaftswachstum um die 5% jährlich vorweisen.
Bis zum Jahr 2020 wollen sie es geschafft haben eine Industrienation zu sein, und sind dazu auch auf dem besten Weg.